Heutzutage praktizieren viele Menschen Yoga, um im stressigen Alltag fitter und ausgeglichener zu sein. Denn Joga, wie die Philosophie alternativ bis 2017 geschrieben wurde, bedeutet nichts anderes als »Anspannen« oder »Integration«. Dieser Artikel erklärt dir, wo die Wurzeln liegen und worum es im Detail geht.
Yoga Ursprung – wer ist der Yoga Erfinder?
Gibt es beim Yoga einen Erfinder? Die originäre Form von Yoga diente vorrangig der Selbsterkenntnis. Geistige Konzentration, Achtsamkeit und im Einklang mit sich und der Welt sein – das gilt philosophisch als Kernelement der Philosophie. Dabei galt schon in den Ursprüngen (etwa 700 v. Chr.) die Meditation als Basis, um die Erleuchtung zu finden und einen klaren Geist zu fördern.
Die Wurzeln des spirituellen Weges liegen im Hinduismus, teilweise im Buddhismus. Es existieren uralte Aufzeichnungen über die Praxis. Die bedeutendste Quelle zum Yoga ist wohl das sogenannte Yogasutra. Dies stammt vom indischen Gelehrten Patanjali. Der »Vater des Yogas« hat mit dem Yogasutra das Standardwerk für die Yoga Philosophie geschrieben. Das Werk ist auch heute noch bedeutsam.
Was ist beim Yoga die Philosophie?
Die Werte vom Yoga vereinen sich prinzipiell in der theoretischen Lehre und der dazugehörenden körperbasierten Praxis. Während es im Ursprung um die Erleuchtung durch Meditation ging, stehen heutzutage hauptsächlich die Praxisübungen des Körpers im Fokus. Allerdings existieren generell verschiedene Yogaformen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Beim Hatha Yoga ist der Körper das Zentrum der Übungen, die sogenannten Asanas (alternativ: Yogasanas). Im Gegensatz zu den körperbetonten Schwerpunkten existieren ebenso Formen, die sich dem meditativen Ansatz verschrieben haben. Dazu zählen zum Beispiel die Pranayama (Atemübungen). Für die Grundlagen der Philosophie ist die Bhagavad-Gita immens wichtig und zählt in puncto Yoga zur Weltliteratur.
Hintergrund: Was bedeutet Bhagavad-Gita?
Die Bhagavad Gita (alternativ: Gita) gehört im Wesentlichen zu den bemerkenswerten Schriften im Hinduismus. Sie entstand vorwiegend zwischen 500 und 200 v. Chr., wobei es sich grundlegend um eine Art Gedicht handelt. Es beinhaltet 700 Verse sowie 18 Kapitel. Darin ist ein Kampfepos beschrieben, das religiöse und philosophische Anschauungen darlegt und vornehmlich die »Hingabe an Gott« oder eine »höhere Macht« fordert.
Das heißt, Krishna unterweist einen Prinzen und Krieger, Arjuna, in die göttlichen Lehren. Er lernt durch ihre Darlegungen und gotthafte Selbstoffenbarung die prinzipiellen Verhaltensweisen im Leben und bezogen auf die Divinität dar. Wichtig ist hierbei, dass Krishna als die irdische Erscheinung eines hinduistischen Hauptgottes, Vishnu, gilt.
Die Bhagavad-Gita erklärt demnach die Grundlagen vom Yoga. Die einzelnen Kapitel beziehungsweise Gesänge widmen sich beispielsweise dem Yoga der Erkenntnis, des Handelns, der Besinnung, Offenbarung und des Entsagens. Dabei ist dieses literarische Werk noch vor den Lehren des Patanjali entstanden. Sogar Mahatma Gandhi maß dem Epos eine enorme Bedeutsamkeit bei und wollte es mehr Menschen zugänglich machen.
Yoga Entstehung: Yoga früher vs. Yoga heute
Da beim Yoga die Übungen im Fokus stehen, stellt sich vielen Menschen die Frage, wo der Unterschied zwischen dem Yoga damals und heute liegt. Yoga galt in der Vergangenheit vorwiegend als ein spiritueller Vorgang. Dem lag die Meditation mit der Suche nach geistiger Erleuchtung zugrunde.
Die körperzentrierten Asanas, die die heutige Yogapraxis prägen, verfolgten ursprünglich einen Zweck: Der Meditationssitz sollte körperlich über einen längeren Zeitraum durchführbar sein – und asketische Soldaten sowie Söldner sollten kampfbereit sein. Zugleich zielten die Meditationsübungen mitunter darauf ab, den Geist zu reinigen und die eigenen Begierden zu beherrschen. Dabei wurde nach und nach entdeckt, welche gesundheitlichen Vorteile die Yogapraxis mit sich brachte.
Daraus entwickelte sich mit der Zeit das heute bekannte Hatha Yoga ab dem 15. Jahrhundert. Die moderne Art ist vornehmlich ganzheitlich orientiert. Sie entstand im Verlauf des 19. Jahrhunderts und widmet sich dementsprechend der Vereinigung und Harmonie von Seele, Körper und Geist. Neuzeitliches und vor allem westlich praktiziertes Yoga basiert vorwiegend auf der körperbetonten Form des Hatha Yoga.
Das Yoga Ziel – was ist das Wichtigste?
Die traditionellen Herangehensweisen zielten darauf ab, die Lebensenergie anzuregen. Diese Kundalini gelangt über die Wirbelsäule bei den Energiezentren, den Chakren, an. Durch passend gesprochene Mantras sowie spezielle Gesten der Hände (sogenanntes Fingeryoga) fließt im Idealfall die Vitalität zusammen mit der Körperhaltung harmonisch durch den Körper und Geist.
Das moderne Yoga konzentriert sich dagegen entweder auf den meditativen oder körperlichen Ansatz. Die religiös-philosophischen Lehren des ursprünglichen Yogas sind kaum mehr so bedeutsam wie einst. Vielmehr gilt es, die persönliche Entwicklung voranzubringen und Yoga als eine lebensbereichernde Erfahrung mit gesundheitlichen Vorteilen zu erleben.
Hatha Yoga gilt interessanterweise seit den 1920er Jahren in der westlichen Welt als zeitgemäßes Yoga. Mit dem Aufkommen der New-Age-Bewegung in den 1960er Jahren erfuhr das Hatha Yoga einen Aufschwung. Der Beginn des modernen Yogas liegt zwar in den USA. Als die körperfokussierte Praxis nach Deutschland gelangte, wurde die Körperfitness zum Übungsschwerpunkt gemacht. Daneben existieren zusätzlich die nachstehenden Yoga-Richtungen:
- Art of Livin (diverse Workshops zu Meditationen, Atemübungen und Körperübungen von Sri Sri Ravi Shankar)
- Sivananda Yoga (ganzheitliches System von Swami Vishnudevananda und Swami Sivananda)
- neuzeitliche Trends, wie Lach-Yoga, Power-Yoga oder Bier-Yoga
- Yoga der Stille (Fokus auf Selbsterkenntnis, ohne physische Übungen)
Fazit – Yoga früher und Yoga heute
Modernes Yoga zeichnet sich durch eine traditionsreiche und vor allem spirituelle Vergangenheit aus. Die Anfänge liegen in Indien und beim Gelehrten Patanjali, der die Grundlagen mit dem Yogasutra offenbarte. Heutzutage widmen sich die Übungen verstärkt der physischen Seite. Zählten früher die meditativen Lehren, liegt der Fokus heute auf Fitness. Da sich die moderne Yogapraxis zudem ganzheitlich orientiert, ist Yoga inzwischen beliebt, um im Alltag sportlicher, gesünder und ausgeglichener zu sein.