Immer wieder hört man den Spruch: „Das war jetzt Karma!“ im Alltag. Doch was ist damit gemeint? Karma bezeichnet zwar ein schwieriges philosophisches Konzept, ist aber gar nicht so schwer zu verstehen.
Was bedeutet Karma?
Der Begriff kommt aus dem Sanskrit und bezeichnet eine psychische oder geistige „Handlung“ oder eine „Tat“. Infolgedessen beeinflusst jede Handlung, die du ausführst, dein Karma. Doch der Begriff bezieht sich nicht nur darauf, was du tust, sondern er beinhaltet auch alle Gedanken und Gefühle. Denn alles, was du denkst oder fühlst, beeinflusst zu irgendeinem Zeitpunkt vielleicht stärker oder schwächer deine Taten. Dies kann bewusst oder auch unbewusst geschehen. Zusammenfassend ist es ein Prinzip von Ursache und Wirkung, sodass jede Handlung eine Konsequenz nach sich zieht. Dies ist auch in den fünf Karma-Gesetzen enthalten.
Karma Bedeutung
Die alt-indische Schrift bezeichnet es als eine Summe der Handlungen, die wir setzten. Damit sind nicht nur die Taten im jetzigen Leben gemeint, sondern genauso die in „früheren Leben“. Deshalb kann es sein, dass das Karma dich in diesem Leben immer wieder in schwierige Situationen bringt und dir Steine in dein Leben wirft. Durch das Leiden, das dadurch entsteht, können aber schlechte Lasten wieder abgebaut werden.
Das Ziel von jedem, der daran glaubt, ist, sich kein neues Karma aufzuladen und Altlasten abzubauen. Wenn du nämlich neue Lasten produzierst, bist du noch immer Teil des fortwährenden Kreislaufes der Reinkarnation. Diesen Kreislauf, bei dem deine Seele in immer wieder veränderter Gestalt mit einem anderen Schicksal auf die Erde zurückkehrt, nennt man auch Samsara.
Doch Karma wird oft missverstanden als Strafe, sodass Menschen, die schlechte Taten vollbracht haben, ein schweres Schicksal vor sich haben. Hingegen sollen die Personen, denen es materiell gut geht, im vorigen Leben Wohltäter gewesen sein. Auf dieser Vorstellung basiert beispielsweise das Kastensystem in Indien.
Yoga
Hingegen wird der Begriff im Yoga-Karma ganz anders verstanden. Ein schwerer Schicksalsschlag ist zu vergleichen mit einer Ehrung, denn damit kann sehr viel Schlechtes abgebaut werden. In weiterer Folge kommst du somit schneller zur Erleuchtung als jemand, der nur Freude im Leben hat. Durch diese Denkart kann man sich aus der Verzweiflung retten und wieder einen Lebenssinn entdecken.
Das Ziel im Karma-Yoga ist es, dass man weder gute noch schlechte Karma-Punkte produziert und das Leben in das Zeichen des Dienens stellt. Es werden Einheit und Harmonie erstrebt, die dadurch zu erreichen sind, dass eigene Wünsche aufgelöst werden und die ausgeführten Handlungen uneigennützig sind.
Karma Bedeutung im Buddhismus
Die Buddhisten empfinden das menschliche Leben generell als Leid und wollen so schnell wie möglich aus der Reinkarnation aussteigen. Wenn sie dies schaffen, können sie ins Nirvana eingehen, bzw. werden erleuchtet. Alles menschliche Leben ist für Buddhisten Leid, weil man sich als Mensch an Irdisches bindet. Das Irdische vergeht jedoch mit der Zeit, beispielsweise sterben geliebte Personen, das Aussehen verändert sich mit dem Alter und auch ein Besitz kann verschwinden. Buddhisten versuchen deshalb mittels Meditation und spirituelle Handlungen ihre Bindung an irdische Dinge zu lösen. So soll keine neue Last mehr entstehen und schlechte Handlungen abgebaut werden.
Karma-Arten
Es gibt nicht nur eine Variante, sondern verschiedene Karma-Arten.
1. Agami-Karma
Das Agami-Karma wird in diesem Leben produziert, dazu zählen gute, aber genauso schlechte Taten. Die Wirkung deiner Handlungen und Taten wirst du erst im nächsten Leben merken.
2. Prarabdha-Karma
Diese Karma-Art wird als Schicksal bezeichnet. Es ist das Agami-Karma aus dem vorherigen Leben, das nun in diesem Leben zum Tragen kommt. Weiters werden damit Unternehmungen gemeint, die von dir begonnen wurden und abgeschlossen werden. Die Yoga-Schriften sind der Meinung, dass sich das Prarabdha-Karma nur zum Teil beeinflussen lässt. Außerdem gibt es viele Diskussionen darum, denn es stellt sich die Frage, wie weit man noch einen freien Willen hat und was vorbestimmt ist.
3. Sanchita-Karma – das Karma-Konto
Das Sanchita-Karma bezeichnet den Karma-Speicher, der das gesamte gesammelte Karma enthält. Diese Konsequenzen hat man aber noch nicht zu spüren bekommen. Es wird erst in diesem oder in deinem nächsten Leben auf dich zukommen.
Wann sind die Konsequenzen der Handlungen zu spüren und was ist Instant-Karma?
Du erfährst positive sowie negative Folgen entweder im jetzigen Leben oder in einem deiner nächsten Reinkarnationen, wenn du in diesem Leben weitere Lasten anhäufst. Jedoch gibt es auch das Instant-Karma, welches sofort im jetzigen Leben abgebaut wird. Wenn du also eine gute oder schlechte Tat begehst, kannst du die Auswirkung noch in diesem Leben spüren.
Was kann man tun?
Was kann man im Alltag machen, um keine miese Karma-Last zu produzieren, vielleicht sogar abzubauen, und stattdessen Pluspunkte auf dem Karma-Konto zu sammeln?
Die Antwort ist nicht nur die Lösung zu dieser Frage, sondern ist auch der einfachste und beste Weg für ein gutes Leben.
1. Mache immer das Beste aus deinem Leben! Damit ist gemeint, dass du mit dem, was du erhältst, oder noch erhalten wirst, das bestmögliche Ergebnis machst. Auch wenn es oft schwierig ist, sollst du nicht aufgeben.
2. Du darfst dich nie vor der Verantwortung drücken. Übernimm für deine Handlungen und Taten immer die Verantwortung.
3. Sei nicht rücksichtslos! Das ist am wichtigsten, denn du solltest immer darauf achten, so liebevoll und rücksichtsvoll wie nur möglich gegenüber allen Wesen und der Natur zu sein.
Yoga und Meditieren
Bei deinen Vorhaben können dir Yoga und Meditieren helfen! Durch die Meditation kannst du deinen Geist so kontrollieren, dass er auch in schwierigen Situationen klar bleibt und ruhig ist. So vermeidest du vor allem schlechte Karma-Punkte, welche oft durch unüberlegte Handlungen produziert werden.
Durch das Yoga und Meditieren richtest du deinen Blick auf das Positive in deinem Leben und du versuchst, glücklich über jede kleine Freude im Leben zu sein.